Beweglichkeitstraining ist mehr als nur Dehnen

Dehnen ist in Mode gekommen. Besonders auch die beliebten Faszientechniken, mit denen man schnell Schmerzen und Verspannungen lindern kann. Sie sollen magische Zauberkräfte haben.

Dehnen und das Mobilisieren der Faszien sind wertvolle Techniken und als gut Beweglichkeitstraining geeignet. Aber es geht bei einer guten Beweglichkeit um mehr als nur eine gut gedehnte Muskulatur und funktionstüchtige Faszien.

Beweglichkeit

Eine gute Beweglichkeit ermöglicht große Bewegungen der Gelenke abhängig vom Spielraum und der gesunden Möglichkeiten eines Gelenkes. Die Beweglichkeit hängt von der Gelenkigkeit und Dehnfähigkeit der die Gelenke umspannenden Sehnen, Bänder und Muskeln zusammen. Dabei geht es nicht nur um die Länge, sondern auch um die Qualität des Gewebes. Außerdem ist der gegenüberliegende Muskel immer der natürliche Gegenspieler, der eine Bewegung abbremst und den Bewegungsspielraum eingrenzt. Ein ungleiches Kräfteverhältnis von Anta- und Agonisten kann also die Beweglichkeit ebenfalls einschränken.

Welche Vorteile hat ein Beweglichkeitstraining?

Studien zeigen, dass eine regelmäßig gedehnte Muskulatur ein geringes Verletzungsrisiko hat. Außerdem nimmt beim Beweglichkeitstraining der Muskeltonus ab. Du fühlst dich entspannter und kannst Schmerzen effektiv lindern.  

Im Alter nimmt durch eine eingeschränkte Beweglichkeit auch die Lebensqualität ab. Wenn du dich nicht mehr gut bücken oder ins Auto einsteigen kannst, bist du in deinen Möglichkeiten eingeschränkter.  Indem du frühzeitig deine Beweglichkeit trainierst, kannst du Einschränkungen im Alltag verhindern.

Muskelverkürzungen bedeuten aber auch im Kleinen möglicherweise Einschränkungen in der Bewegungsfreiheit. Plötzlich wird das Anziehen schwierig, weil wegen Verkürzungen des Brustmuskels die Beweglichkeit deiner Schulter eingeschränkt ist. 

Solche Einschränkungen haben immer auch ein Verletzungsrisiko inne. Wenn der Bewegungsverlauf durch eine muskuläre Dysbalance verändert ist, entsteht ein unnatürlicher Bewegungsverlauf mit teils höheren Belastungen und Abnutzungen. Als Folge sind Irritationen des umliegenden Gewebes möglich, die Schmerzen und Entzündungsprozesse nach sich ziehen können. Hierdurch entstehen gerne ein ungleiches Kräfteverhältnis in der Muskulatur. Dies hat vielseitige Verspannungen zur Folge, die die Leistungsfähigkeit hemmen können. Nicht nur die Muskelqualität nimmt durch Entzündungsprozesse ab. Auch anderes umliegendes Gewebe wird geschwächt und ist weniger reißfest. Stress verstärkt diese negativen Veränderungen.

Durch ein regelmäßiges Beweglichkeitstraining bekommst du eine aufrechtere und ästhetischere Haltung. Deine Bewegungen sind schneller, leichter und ausdrucksstärker.

Wie startest du ein Beweglichkeitstraining?

Es gibt viele Möglichkeiten und Techniken, um deine Beweglichkeit zu verbessern. In diesem Beitrag habe ich dir erklärt, dass es nicht nur darauf ankommt, deine verkürzte Muskulatur in die Länge zu ziehen. Es gibt viel mehr Faktoren, auf die du mit Bewegung einen Einfluss hast. 

Wenn du mehr über dieses Thema erfahren möchtest, empfehle ich dir den Präventionskurs "EINFACH BEWEGEN". Hier bekommst du in 10 Einheiten zahlreiche Übungen für mehr Kraft und Beweglichkeit. Diese Übungen kannst du einfach zuhause durchführen.

Bleib gesund!

Silke