Juli 24

Lange galten Medikamente als die Behandlung von Morbus Parkinson. Doch mittlerweile holen Sport und Bewegung auf. Das hat unterschiedliche Gründe:

  1. Kraft und Beweglichkeit werden trainiert, können so erhalten und oft sogar verbessert werden.
  2. Viele kognitive und physische Funktionen werden beim Sport abgerufen und damit bleiben alltägliche Aufgaben länger machbar.
  3. Beim Sport hat man häufig Kontakt mit anderen Menschen, damit liegen auch die psychosozialen Vorteile auf der Hand.
  4. Ganz nebenbei können häufige Parkinson-Symptome gelindert werden. Die Steifheit wird reduziert, Schmerzen gelindert, das Gleichgewicht trainiert, die Haltung verbessert.

Welcher Sport ist bei Parkinson geeignet?

Es gibt eine Vielzahl von Sportarten, die gerne und mit Leidenschaft ausgeübt werden. Wichtig ist mir, dass der Sport auch wirklich zu dir passt. Freude und regelmäßige Ausführung sind vorteilhaft.

Überlege dir gerne vorab, was du wirklich brauchst und was dir Freude bereitet.

Liebst du deine Freiheit oder brauchst du die Unterstützung von anderen Menschen?

Brauchst du Anleitung oder suchst du dir dein eigenes Programm?

Wie oft pro Woche möchtest du aktiv werden?

Möchtest oder brauchst du eine ruhigere Heransgehensweise oder liebst du es, dich auszupowern?

Gibt es Sportarten oder Trainingsgeräte, die du gerne magst?

Mögliche Sportarten bei Parkinson

  • Yoga
  • Golf
  • Fahrradfahren
  • Wandern
  • Nordic Walking oder auch smoveyWALK
  • Boxen
  • Gymnastik
  • smoveyTRAINING
  • Fitnesstraining/Aerobic
  • Tanzen
  • Schwimmen
  • Wassergymnastik
  • Krafttraining

Wie kannst du mit einem Sport starten?

Beim Sport mit Parkinson gibt es zwei Punkte, die mir wichtig sind.

  1. Finde die passende Dosis.
  2. Vermeide Stürze.

Abhängig vom Alter und den Jahren bzw. Fortschritt der Erkrankung sind diese beiden Punkte wichtig.

Viele Parkinson-Erkrankte fühlen sich leicht überfordert. Auch mit den Reaktionen auf den Trainingsreiz muss gerechnet werden. Nach dem Sport kannst du dich für 24 bis 48 Stunden müder fühlen. Wenn du es übertrieben hast, kann es sein, dass du Schwierigkeiten hast, deinen Alltag zu bewältigen.

Keine Sorge, das geht vorbei und bedeutet nicht gleich, dass du den Sport gleich wieder aufgeben solltest.

Es ist auch kein Zeichen, dass der Sport nichts für dich ist. Ich fürchte häufig, dass es nur unser Selbstboykott ist. Erst übertreiben wir es und dann wollen wir aus der darausfolgenden Müdigkeit, Erschöpfung oder zunehmenden Beschwerden erkennen, dass wir es lassen sollten. Es kann auch ein geschickter Schachzug des inneren Schweinehund sein.

Entweder ganz oder gar nicht!

So denken einige Erkrankte. Ich nicht. Eigentlich hasse ich Sport und daher suche ich immer einen angenehmen Weg.

Mein Tipp:

Starte sanft. Warte die Reaktion ab. Steigere dich entsprechend beim nächsten Mal.

Eine Herausforderung von Parkinson-Erkrankten ist, die eigenen Körpersignale frühzeitig wahrzunehmen und entsprechende Konsequenzen darauszuziehen. Es kommt vor, dass sich Parkinson-Erkrankte gnadenlos überfordern und es selbst erst spüren, wenn es zu spät ist.

Deshalb rate ich zum sanften Start. Die Alternative wäre eine professionelle Anleitung. In meinem Online-Einzeltraining und den Kursen sehe ich natürlich, wie etwas klappt. Dort reagiere ich mit der Dosis und der Übungsauswahl auf die Bedürfnisse. So lenke ich das Training bewusst.

Achtung: Sturzgefahr

Neben der passenden Dosis ist auch die Sturzgefahr abzuwägen. Das betrifft dich natürlich besonders, wenn du schon mal gestürzt bist oder unter einer Gleichgewichtsstörung leidest.

Grundsätzlich ist die Wahl der Sportart mit einem unterschiedlichen hohen Risiko verbunden. Aber auch die Anforderung an die Koordination und die Schulung des Gleichgewichts sind unterschiedlich stark ausgeprägt und damit effektig. Interessanterweise hat die Wassergymnastik in einer Studie gezeigt, dass hier wider Erwarten ein günstiger Einfluss besteht.

Wie Stürze beim Sport vermeiden?

Stürze lassen sich beim Sport und im Alltag sicherlich nicht immer vermeiden. Dennoch gibt es ein paar Punkte, die Dir helfen können.

Plötzlicher Schwindel oder unsicher auf den Beinen

Stürze treten gerne auf, wenn dir schwindelig ist und du unsicher auf den Beinen bist. In dieser Situation ist besondere Vorsicht geboten. Allerdings ist Angst die falsche Antwort darauf.

Versuche Ruhe zu bewahren. Setze oder stelle dich aufrecht hin und versuche intensiv den Boden unter den Füßen zu spüren. Achte auf deinen Atem und gib dir so viel Zeit, wie du brauchst.

Vielleicht magst du auch etwas trinken.

Wenn sich dein Zustand verbessert hat, kannst du behutsam starten. Sollte dieses Missempfinden bleiben, rate ich dir, lieber im Sitzen zu üben oder dich festzuhalten oder festhalten zu lassen.

Ständig wackelig und ausgeprägtere Gleichgewichtsstörung

Gehe mit Verstand vor und sorge für deine Sicherheit.

Helfen kann dir, wenn du:

  • dich festhalten kannst
  • in einer Ecke übst, damit du hinter dir Halt findest
  • festgehalten wirst
  • dich langsam steigerst
  • gut konzentrierst
  • Ablenkungen vermeidest
  • ehrlich zu dir bist

Angst

Angst vor Stürzen ist in meinen Augen ein zusätzlicher Risikofaktor. Durch die Angst wirst du noch unsicherer. Eventuell ist dir deshalb auch schwindelig und du schwankst und stolperst häufiger. Außerdem führt die Angst bei vielen Betroffenen dazu, dass sie sich eingeschränkter fühlen und weniger bewegen. Das hat leider zur Folge, dass die Fähigkeiten weiter schrumpfen und die Unsicherheit wächst. Gleichzeitig sinkt die Lebensqualität.

Was dir helfen:

  • Suche dir einen ruhige Sport.
  • Atemübungen und Techniken können dir helfen.
  • Hole dir Unterstützung.
  • Werde wieder aktiver, indem du die Hilfsmittel einsetzt, die du gerade brauchst.
  • Baue die Hilfsmittel wieder ab, wenn du sicherer geworden bist.

Welcher Sport ist für dich ideal?

In diesem Video erzähle ich von einigen Vorteilen, die der Sport hat, und was Studien dazu sagen. Ich gehe auch Schritt für Schritt die verschiedenen Sportarten durch und zeige dir die Vorteile.

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Mehr Informationen

Möchtest du mehr erfahren oder meine Unterstützung haben?

Ich unterstütze Parkinson-Erkrankte online dabei, aktiv zu werden. Das kann einzeln sein oder auch in einer Gruppe bzw. meinem Mitgliederbereich FIT TROTZ PARKINSON.

Der einfachste Weg ist ein kostenloses Kennenlerngespräch mit mir. Buche es jetzt und wir telefonieren oder treffen uns in meinem Online-Kursraum. Gerne schicke ich dir dazu alle Informationen und Tipps, die du brauchst.

Werde fit trotz Parkinson

Silke