Februar 8

Wenn man an einer Krankheit wie Parkinson leidet, kann man phasenweise oder grundsätzlich das Gefühl haben, das Leben sei am Ende.
Besonders wenn du noch jung und an Parkinson erkrankt bist, kann das ein unerwarteter Schock sein. Die ganze Lebensplanung ist über den Haufen geworfen. Ja, im Alter rechnet man mit Erkrankungen. Das bedeutet aber nicht, dass die Diagnose Parkinson leichter zu verarbeiten ist. Auch hier taucht leicht die Frage nach der Lebenserwartung oder dem „wie lang habe ich noch?“ auf.

Wie lang du noch hast, ist das Eine. Aber wie gut du es hast, das Andere.

 

 

Wie kann dir trotz Parkinson dein Leben gelingen?

 

Liebe statt Mangelbewusstsein

Die Parkinson-Krankheit ist eine Probe für dich und dein Leben. Wenn du jung bist, stehen andere Fragen im Raum, als wenn du schon älter bist und das Rentenalter erreicht hast.
Wenn du jung bist, hast du vielleicht klar vor Augen, was dir jetzt alles entgehen kann.

Darfst du überhaupt noch Kinder haben?
Wirst du deinen Kindern eine gute Mutter oder ein guter Vater sein?

Da fällt auf einmal ganz viel weg oder ist mit Zweifel und Ängsten verbunden.

In einer späteren Lebensphase muss das im Grunde nicht anders sein. Auch hier ist es verständlich, wenn du dich deiner Zukunft und dem guten Rentenalter beraubt fühlst. Ja, es ist fraglich, ob sich deine Träume erfüllen werden. Aber ist das ein Grund, um in diesem Gefühl von Mangel zu leben?

Ja, es ist ein guter Grund. Wenn du jedoch so lebst, dann verlierst du den Augenblick. Wie geht es dir jetzt?

Stell dir vor, du wärst jung und gesund. Mache ruhig einen Augenblick die Augen zu. Versuche dir ein Bild zu machen, du hättest deine Zukunft und dein Rentendasein ganz normal vor dir. Spüre in dich hinein. Wie würdest du dich dann jetzt fühlen? Wie viel Schönes gäbe es dann in deinem Leben? Wen oder was liebst du?

Dann mach die Augen wieder auf. Die Menschen und Dinge, die du eben gesehen hast, sind jetzt noch um dich herum. Indem du das wahrnimmst und liebst, gibst du dir die Chance, dein Leben zu genießen. Du lebst nur im Augenblick.
Liebe und lebe.

 

 

Freude statt Furcht

Zu lieben und positiv zu bleiben fällt einem gar nicht so einfach, wenn so viele Sorgen und Ängste im Leben sind, und man z. B. unter der Parkinson-Krankheit leidet.

„Bin ich ein guter Partner oder nur eine Belastung?“
„Wie soll es werden, wenn ich invalide bin?“

Solche Gedanken ziehen starke Gefühle mit sich. Angst, Panik, Zweifel und Niedergeschlagenheit.

 

Ist mit Parkinson das Leben lebenswert?

 

Naja, hast du denn eine Wahl?

Ja. Du entscheidest, was du über dich und dein Leben denkst!

Menschen mit Behinderungen sind dann nichts wert, wenn du davon überzeugt bist, dass es so ist.

In meinem Alltag gehören sie ganz normal dazu. Egal, ob jung oder alt, erworben oder vererbt. Menschen mit Behinderung sind häufig sogar bessere Menschen. Sie haben gelernt, worauf es wirklich ankommt.

Ja, Menschen mit Behinderungen können ganz schön anstrengend sein. Aber das liegt dann oft daran, dass sie den ersten Punkt nicht verstanden haben. Liebe statt Mangel.

Wenn ich in Gedanken nur bei meinem Mangel bleibe und nicht sehe, wie viel Gutes in mir steckt, dann bin ich anstrengend. Ich kenne nur ein Thema und das ist negativ.

Furchtbar.

Aber wenn ich ein Mensch bin, der liebt und sein bestes gibt – und ich denke, du gibst dein bestes, sonst würdest du diesen Text nicht lesen! – dann bist du wertvoll.

Du bist wertvoll. Du bist wunderbar!

 

Schau dich in deinem Leben um. Worauf fällt der Blick?
Starrst du lieber in die dunklen Ecken oder schaust du dir die farbenfrohen Blumen und die Sonne an?

Das ist deine Entscheidung. Du darfst dich mit Dingen umgeben, die dir Freude bereiten. Alles andere darfst du wegschmeißen. Du brauchst es nicht behalten. Du darfst dich mit Menschen, Dingen und Aktivitäten umgeben, die dir Freude bereiten.

Ja, oft muss man sich für die wirkliche Freude auch ein wenig strecken. Das kostet Überwindung. Da ist Mut erforderlich. Löse dich von deiner Angst. Suche dir die Gefühle und Gedanken, die Menschen und Tiere, die dir hierbei helfen. Die Freude wird über die Furcht siegen.

 

 

Standhaft bleiben statt wankelmütig

Bei einem Leben mit Parkinson ist die Angst deine nächste Nachbarin. Ständig lauert sie hinter der Gardine hervor oder steht am Gartenzaun. Es gibt niemand, der so anstrengend ist wie sie. Sie kommentiert alles und will dich nur zum Stolpern bringen. Und wenn du einkaufen gehst, um dir zu holen, was du brauchst, springt sie blitzschnell in dein Auto und reißt das Steuer herum.
Kaum zu glauben, aber so ist die Angst. Sie will, dass du zu Hause und unter Kontrolle bleibst.

Da soll man nicht wankelmütig werden und aufgeben wollen? Wie schön wäre ein Leben ohne Parkinson? Wie einfach könntest du es haben? Wie dankbar wärst du dann?

Halt! Du würdest es nicht wertschätzen, denn du würdest ein Leben mit Parkinson nicht kennen. Deine Nachbarin würde immer noch in der Antarktis leben, wo sie auch hingehört; aber sie zieht einfach nicht weg.

Hilft es dir denn, wenn du aufgibst?

Nutzt es dir irgendetwas?

Nein. Es ist ein klein wenig bequemer. Zuerst. Aber dann lädt deine Nachbarin ihre Freunde zu Besuch ein und es wird richtig unbequem. Da kommen dann die Schmerzen und die Kurzatmigkeit, die ständige Grübelei und dieses miese schlechte Gewissen. Die machen dann richtig Party. Und du hast ein schlechtes Gewissen. Dein Einkaufskorb ist leer.

Daher: Bleib standhaft!

 

Lass dir nicht ins Lenkrad greifen.

Ja, die Angst wird in dein Auto einsteigen. Sie wird immer mitfahren, das ist normal. Es ist auch gut zu wissen, wie es morgen sein könnte. Das ist deine Warnung. Aber eine Warnung ist kein guter Ratgeber, wie du dein Leben gestalten sollst.

Wenn du heute schon lebst, als wenn es schon morgen wäre, dann ist morgen ein Tag früher!

Lass es bleiben. Bleib standhaft und wenn du es alleine nicht schaffst, dann such dir Hilfe. Ich helfe dir zum Beispiel. Nur, dass du es auch weißt.

 

Mut statt Zögern

Unsicherheit gehört auch zum Leben dazu. Am liebsten hätten wir doch einen Plan: Wie mein Leben garantiert gelingt, ohne Anstrengung!

Das wäre toll.

Irgendwo muss es so einen Plan doch geben. Irgendjemand muss ihn doch kennen. Oder?

Ja, aber es gibt nur eine Person.

Du kannst dich jetzt in deinem Leben umschauen, aber du wirst sie da nicht finden. Die einzige Person bist du!

Nur du kennst dich in deinem Leben, mit deinem Wünschen und Zielen aus. Nur du kannst beurteilen, wie dir dein Leben gelingt. Und du machst das perfekt!

Aber wenn du zögerst, dann triffst du auch eine Entscheidung. Dann entscheidest du dich, dein Leben nicht zu leben, nicht ehrlich zu dir und der Welt zu sein.

Entscheide dich. Habe Mut, die Dinge zu tun, die dir wichtig sind.

 

 

Entscheidungen, die du aus Liebe triffst, sind immer gut. Du verletzt damit niemanden.

Sag ja zu dir selbst.

Es mag sein, dass sich dein Leben um dich herum neu sortiert. Es kann sein, dass du am Anfang mehr Angst hast, aber das wird sich legen.

Vielleicht reagieren die Menschen um dich herum auch befremdlich, weil du dich weiterentwickelt hast.

Möglicherweise begegnen dir andere Menschen mit Ablehnung, weil sie selbst vor irgendetwas Angst haben.

Sei mutig, entscheide dich und handle nach deinem inneren Plan.

 

Glaube und Hoffnung

Es ist schwierig, die Diagnose Parkinson zu verdauen. Doch wenn der Glaube und die Hoffnung stirbt, dann ist nur noch Dunkelheit da. Es gibt schlechte Tag mit Parkinson. Aber es gibt auch gute. Hab Hoffnung. Jeder Tag ist ein neuer Tag.

Besonders in einer schlechten Phase ist es eine Herausforderung, den Glauben und die Hoffnung zu behalten. Doch Parkinson wird selten plötzlich so schlecht, dass nichts mehr geht und keine Hoffnung besteht.

Parkinson stellt dich phasenweise wieder neu auf die Probe. In der Honeymoonphase oder am Anfang der Parkinson-Krankheit wirken die Medikamente in der Regel sehr gut. Du hast kaum Beschwerden und denkst oft nicht mal daran, dass du krank bist. Doch dann kommen immer wieder Tage dazwischen, da geht es nicht so glatt. Doch auch das lässt sich gut überbrücken.

Später dann werden die Symptome anstrengender. Die Beschwerden lassen sich mit den Medikamenten nicht mehr voll unterdrücken. Vielleicht steht eine Operation an. Vielleicht hast du Angst, zusätzlich depressiv zu sein, verrückt zu werden oder dement.

Doch auch dann bringt Hoffnung und Glaube wieder Licht. Eine veränderte Dosis, eine veränderte Therapie oder andere Maßnahmen helfen dir durch die Krise. Aber auch beten und glauben, dass es zu irgendetwas nutze ist oder du von irgendwoher die Kraft finden und nehmen wirst, können dir helfen.

Suche und hüte diese Kraft schon früh.

Es ist nicht wichtig, woran du glaubst. Es können Gott, das Universum oder deine Selbstheilungskräfte sein. Wichtig ist, dass du glaubst. Das wird dir helfen.

In dieser Kraft findest du neue Lösungen.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft. Vielleicht brauchst du sie heute noch nicht. Aber ich freue mich, wenn ich auch in Zukunft noch ein Teil deines Lebens sein darf.

Mit Fit trotz Parkinson möchte ich dir die Hilfe und Unterstützung geben, ein aktives glückliches Leben zu führen.

Beginne etwas Neues – ein Leben, das dir Kraft gibt. So kann dein Leben mit Parkinson gelingen.

Bleib fit trotz Parkinson

Silke