Parkinson und Demenz
Viele Parkinson-Erkrankte fürchten sich vor einer Demenz. Und tatsächlich ist die Demenz eine häufige Spätkomplikation der Parkinson-Erkrankung, die etwa bei 30% der Erkrankten liegt (https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1002/mds.21507 ).
Deshalb möchte ich mich in diesem Beitrag mit dem Thema auseinandersetzen und dir die möglichen Risikofaktoren und die Diagnosekriterien schildern. Du bekommst außerdem 7 Tipps, die dir helfen können, dein Gehirn so lange wie möglich fit und gesund zu behalten.
Die Folgen einer Demenz
Eine Demenz wirkt sich negativ auf die Aktivitäten des alltäglichen Lebens aus und führt zu einer erhöhten Sterblichkeitsrate. Außerdem haben Erkrankte mit einer Demenz einen schnelleren motorischen Rückgang und stürzen häufiger. Daher ist es wichtig, frühzeitig achtsam zu sein und möglichst aktiv dem geistigen Verfall entgegen zu wirken.
Die Anzeichen einer Parkinson-Demenz
Eine Demenz bei Parkinson bedeutet nicht, dass einfach nur einzelne Wörter vergessen werden und das Gedächtnis langsam abbaut. Das Bild ist vielfältiger und noch gibt es keine einfachen Diagnosekriterien.
Die Diagnose einer Demenz bei Parkinson gehört daher ins Vertrauen eines Neurologen oder Psychiaters. Viele Symptome können sowohl bei einem dementen und auch nicht-dementen Parkinson-Erkrankten auftreten.
Im Vergleich zur Alzheimer Erkrankung ist das Gedächtnis weniger gestört, dafür die exekutiven Fähigkeiten mehr.
Der Anfang einer Parkinson-Demenz
Wichtig zu wissen ist, dass der Beginn schleichend ist und die Erkrankung langsam verläuft. Hierbei nehmen die kognitiven Beeinträchtigungen der Aufmerksamkeit, der exekutiven und visuellen Funktionen, sowie des Gedächtnisses zu.
Typische Symptome, die bei einer Demenz auftreten können:
Eine Demenz geht deutlich über die übliche Störung der Handlungsplanung und Handlungskontrolle hinaus. Die Defizite sind schwerwiegend genug, um das tägliche Leben zu beeinträchtigen. Hier geht es z.B. auch darum wie konzentriert die Aufmerksamkeit ist, die visuelle-räumliche Orientierung (mehr zum Thema Sehstörungen findest du hier), das Gedächtnis und die Sprachfähigkeit (z.B. Wortfindung und Verständnis von komplexeren Sätzen).
Als Hauptrisikofaktoren einer Parkinson-Demenz werden:
- das Alter
- der Schweregrad der motorischen Beeinträchtigung (insbesondere Steifheit, Haltungsinstabilität und Gangstörungen) und
- bereits beeinträchtige kognitive Funktionen diskutiert.
Wende dich an einen Neurologen, wenn...
ein Parkinson-Erkrankter teilnahmslos oder depressiv wirkt. Er hat Schwierigkeiten beim Planen. Die Worte und Gedanken kommen nicht mehr so flüssig und das Gespräch gerät dadurch immer wieder ins Stocken.
Du schaffst es nicht mehr!
Irgendwann ist jede Autobahn zu Ende. Es kann sein, dass dir die Kraft ausgeht oder du der Situation einfach nicht mehr gewachsen bist. Vielleicht hast du auch einen Fehler gemacht oder du konntest einen Unfall einfach nicht verhindern. Solche Dinge passieren. Bitte mach dir keine Vorwürfe. Irgendwann ist jeder mit der Kraft am Ende.
Ich hoffe, du kannst es dir schnell verzeihen und eine gute Lösung finden, damit es irgendwie weitergeht.
Wenn du meine Hilfe oder meinen Rat brauchst, vereinbare gerne einen Termin mit mir.
Zusammenfassung
Parkinson und Demenz treten bei etwa 30% der Parkinson-Erkrankten im Spätstadium als Komplikation auf. Eine Diagnose ist nicht einfach und gehört deshalb in die Hände eines erfahrenen Neurologen. Wende dich an diesen, wenn du eine Demenz vermutest. Zur Prävention und Selbsthilfe ist ein aktiver und abwechslungsreicher Lebensstil von Vorteil. Aber auch Angehörige können für die Gesundheit einiges tun, aufmerksam sein und vorsorgen.
Werde fit trotz Parkinson