33+ Maßnahmen, die Schlafstörungen bei Parkinson lindern und die Lebensqualität steigern können

0  comments

Parkinson und Schlafstörungen

Etwa 60-90% der Parkinson-Erkrankten leiden unter Schlafstörungen: Ein- oder Durchschlafprobleme sowie Traum-Schlaf-Verhaltensstörungen, die mit lebhaften Bewegungen der Arme und Beine einhergehen können.

Die Schlafstörungen können durch die Erkrankung selbst, als Nebenwirkung auf die Medikamente oder Folge der psychischen Belastung auftreten. Stress, wenig Bewegung, Sorgen und alltägliche Probleme, Angst vor der Zukunft, schlechte Angewohnheiten, aber auch Schmerzen, Steifheit, schmerzhafte Muskelverkrampfungen (Dystonien), Alpträume, nächtliches Wasserlassen können die Schlafstörungen verstärken. 

Schlafstörungen selbst wiederum sind nicht nur nachts lästig, sondern verstärken auch noch die Parkinson-Beschwerden und senken damit die Lebensqualität. Das fängt bei Erschöpfung, Konzentrationsschwierigkeiten, Tagesmüdigkeit an und geht über erhöhte Tagesschläfrigkeit, schlechte Motivation, Schmerzen, Steifheit bis hin zu Einschränkungen in der Beweglichkeit, Gleichgewichtsschwierigkeiten und auch Stürzen. 

Was kannst du tun?

Allgemeine Tipps

  1. 1
    Schlafstörung mit Arzt besprechen 
  2. 2
    Schlaftagebuch führen, um Ursachen und auch Potential zu finden
  3. 3
    Schlafhygiene optimieren
  4. 4
    feste Abendroutine/Einschlafrituale zum Runterfahren
  5. 5
    Fußbäder
  6. 6
    Entspannungsübungen (Atem, Autogenes Training)
  7. 7
    Meditationen
  8. 8
    tagsüber körperlich aktiv sein
  9. 9
    Tageslichtlampe
  10. 10
     halte dich tagsüber auch im Freien auf 
  11. 11
    meide anregenden Getränke/Alkohol vor dem Zubettgehen
  12. 12
    trinke beruhigende Kräutertees oder verwende ätherische Öle
  13. 13
    lass ausreichend Zeit zwischen der letzte Mahlzeit und dem Zubettgehen
  14. 14
    vor dem Schlafengehen nicht mehr viel trinken, dafür morgens/mittags mehr
  15. 15
    Abendspaziergang
  16. 16
    lies lieber ein Buch statt fernzusehen
  17. 17
    dimme abends das Licht
  18. 18
    meide abends aufregende Themen und das Wälzen von Problemen
  19. 19
    regelmäßige und gute Blasenentleerung vor dem Schlafengehen

Umgang mit Wachphasen

Reduziere:

  • PC/Fernsehen/Handy nachts einzuschalten
  • grübeln oder Probleme wälzen 
  • dramatisieren

Lieber:

  • lesen oder ruhige Musik hören
  • Entspannungsübungen, Meditationen
  • wertfrei bleiben

Tipps für die typischen Parkinson-Probleme:

Unbeweglichkeit

Weil nachts die Wirkung der Medikamente nachlässt, leiden Parkinson-Erkrankte beim nächtlichen Erwachen unter Unbeweglichkeit. 


Dann hilft:

  • Geh zum Arzt zur Medikamenteneinstellung.
  • Mache lockernde Übungen im Bett, um Schmerzen zu lindern oder beweglicher zu werden.

Nächtliche Toilettengänge

  • Gestalte die Toilettengänge möglichst einfach (Wege leicht zugänglich, keine Stolperfallen).
  • Nutze ggf. einen Toilettenstuhl oder eine Bettpfanne.
  • Schalte bei Gleichgewichtsproblemen und Sturzgefahr besser das Licht ein.
  • Wenn du Schwierigkeiten hast aufzustehen, locker dich zuerst und/oder verwende Hilfsmittel. 
  • Bleibe möglichst ruhig und wertfrei – Stress und Ärger führen nur zu noch mehr Problemen
  • Wenn es immer kurz vor knapp ist, helfen Einlagen zur Sicherheit. Auch Matratzenschoner können nächtliche Störungen stressfreier machen. Lege gerne auch Wechselwäsche (Kleidung und Bettwäsche) vorab raus, damit es nachts schneller geht. 

Schmerzen/Krämpfe

Schmerzen und Krämpfe plagen viele Parkinson-Erkrankte nachts.


Damit es nicht zum Teufelskreis wird, können dir folgende Tipps helfen:

  • Nicht aufregen/ärgern
  • Tagsüber gut beweglich halten
  • Ruhige lockernde Bewegungen im Bett
  • Auf den Atem achten, den Atem fließen lassen
  • Ruhige Musik, Meditationen
  • Krämpfe ggf. dehnen
  • Manchmal bringt Magnesium etwas, manchmal Medikamente optimieren

Wie geht's weiter?

Teste gerne, welcher der Tipps dir hilft. Nimm die Tipps bitte ernst, denn erstens beruhen sie auf Erfahrung und vielen Gesprächen mit Betroffenen und zweitens bedarf es der Umsetzung. Nur wenn du die Tipps wirklich anwendest, wirst du eine Verbesserung erfahren.

Im November gibt es im November im Mitgliederbereich "Mein Fit trotz Parkinson" weiterführende Anregungen und Meditationen, um den Schlaf zu verbessern.

Möchtest du mehr Unterstützung?

Einfach mit Videos Üben + Expertentipps nutzen


Solltest du nicht weiterwissen, vereinbare gerne einen Termin für ein Kennenlerngespräch. Im Gespräch können wir uns anschauen, ob und wie ich dir weiterhelfen kann.

Werde fit trotz Parkinson



Vielleicht interessiert dich auch:

Parkinson Lebenserwartung: Sind deine Sorgen begründet oder ist Parkinson vielleicht doch irgendwie heilbar?

Parkinson: (K)ein Grund zur Panik: Wie die Diagnose deine Lebenserwartung ändertDie Diagnose Parkinson ist ein Schock. Vermutlich fragst du dich deshalb gleich, wie bei Parkinson deine Lebenserwartung ist.Und auch mit der Zeit kommen immer wieder mal Momente, in denen du Angst vor der Zukunft haben kannst.Parkinson ist eine neurodegenerative Erkrankung. Die Krankheit schreitet meistens langsam

Read More

Warum Übungen bei Parkinson nicht klappen und was du tun kannst

Silke: „Die Übungen klappen bei mir nicht! Ich kann doch überhaupt nicht stehen. Wie soll ich die Übungen dann ausführen?“ So, oder anders treten meine Kunden an mich heran. Oft geht es dabei auch um das Thema Schmerzen oder Gleichgewichtsschwierigkeiten. Die Übungen klappen dann einfach nicht – zumindest sind sie auf dem herkömmlichen Weg nicht ausführbar. Die

Read More

Mit diesen Parkinson-Symptomen musst du morgens rechnen

Besonders morgens können die Parkinson-Symptome lästig und herausfordernd sein. Denn die Medikamente wirken zu dieser Zeit häufig noch nicht ausreichend. Bist du morgens so steif, dass du kaum aus dem Bett kommst? Dann erfährst du in diesem Beitrag mehr zu diesem Thema und bekommst 5 wirkungsvolle Tipps, um besser mit den Parkinson-Symptomen am Morgen umzugehen und

Read More

Bewegungsarmut bei Parkinson

Bewegungsarmut ist bei Parkinson ein Begriff, der etwas für Verwirrung sorgt. Manchmal wird er nämlich als Synonym für die Akinese – also der pathologischen Bewegungslosigkeit – verwendet. Im Grunde zeigt sich die Bewegungsarmut aber schon viel früher im Krankheitsverlauf. Die automatischen Bewegungen sind eingeschränkt. Ein Arm schwingt weniger mit. Die Schritte werden kleiner. Das Bewegen fällt

Read More